Mona Hausmann

Mona Hausmann ist TCM-Naturheilpraktikerin mit Zertifikat OdA AM für den Schwerpunkt Akupunktur und Tuina mit eigener Praxis in St.Gallen. Als Erstausbildung hat sie den Beruf der Medizinischen Praxisassistentin (D) abgeschlossen und dabei vorwiegend für Privatkliniken und öffentliche Spitäler in Deutschland und der Schweiz gearbeitet. Sie verfügt über fachliche Weiterbildungen im Bereich der Westlichen Arzneimittel, der Psychosomatik sowie im andragogischen Bereich für die Erwachsenenbildung. An der Biomedica Zürich ist Mona Hausmann Dozentin für Akupunktur.

Wie entwickelte sich deine berufliche Laufbahn von der MPA zur TCM-Therapeutin?

Ich bin in der Nähe von München aufgewachsen und habe dort meine Lehre zur Medizinischen Praxisassistentin (MPA) bei einem Kardiologen gemacht und anschliessend dann in Krankenhäusern für Bereiche wie Gastroenterologie, Hepatologie, Orthopädie, Gynäkologie, Phlebologie und Onkologie gearbeitet. Ich hatte schon früh das Bedürfnis, Menschen zu begleiten und etwas zu tun, was ihnen zu mehr Lebensqualität verhilft. Es hat mir immer gefallen, die Ärzte bei ihrer Arbeit zu unterstützen und die Patientinnen und Patienten freundlich abzuholen. Die Liebe hat mich schliesslich in die Schweiz geführt und beruflich in ein grosses Ostschweizer Spital. Von meinem Erstberuf her habe ich einen starken Bezug zur Schulmedizin und sehe das auch heute noch in meiner Rolle als Naturheilpraktikerin als einen wichtigen Teil unserer Gesundheitsversorgung. Bei der letzten Anstellung hat sich nach jahrelanger Routine eine Art Sinn-Krise eingestellt. In meinem Alltag fehlte mir etwas. Ich empfand die Momente im Spital als zu kurz, um den Patientinnen und Patienten und ihren Anliegen wirklich gerecht zu werden. Ich merkte, dass viele das Bedürfnis hatten, sich über augenscheinliche Beschwerden hinaus mitzuteilen. Wie etwa ein Mann, der wegen Herzproblemen kam, aber vorwiegend unter der Einsamkeit litt, weil seine Frau vor Kurzem verstorben war. Oder eine Patientin, welche mit Thoraxschmerzen kam, aber keine schulmedizinisch nachweisbare Pathologie aufwies und einfach mit für Sie relevanten Beschwerden nach Hause geschickt wurde. Ich bemerkte, dass es Symptome gibt, die alternativ durchleuchtet werden müssen. Also begab ich mich auf die Suche nach weiteren Ausbildungen. Und so stiess ich auf die Biomedica Zürich und die TCM.

 

Was begeistert dich an der TCM?

Bei meiner anfänglichen Suche wusste ich nicht genau, was die TCM war. Nachdem ich mich an einem Informationsanlass für eine Osteopathie-Ausbildung nicht am richtigen Ort fühlte, folgte im Anschluss das Gespräch mit Marina Tobler, der Schulleiterin der Biomedica Zürich. Und dort hat es mich gepackt. Sie hat mich vollkommen abgeholt in meinem Bedürfnis, über die Symptombehandlung hinauszugehen und Beschwerden zu lindern, die in der Schulmedizin nicht eingeordnet werden können. Das war es! Mit grosser Freude absolvierte ich die Ausbildung zur TCM-Therapeutin mit dem Schwerpunkt Akupunktur und Tuina. Heute bedeutet TCM für mich, ein wahrlich altes Wissen zu praktizieren, dass die Ursache der Krankheit zu ergründen versucht und den Körper wie auch den Menschen mit all seinen Gefühlszuständen als Ganzes erfasst. Die TCM ist genau das, wonach ich gesucht habe und ich bin sehr glücklich, es gefunden zu haben. Es ist ein Geschenk, täglich Menschen in meiner Praxis zu empfangen und ihr Vertrauen geniessen zu dürfen. Nun kann ich mir Zeit nehmen, mich den individuellen Bedürfnissen zu widmen und fühle mich gleichzeitig genährt. Mittlerweile stehe ich morgens motiviert auf und denke: Ja, heute darf ich wieder in meiner Praxis arbeiten. Das ist eine unglaubliche Freude!

 

Wie ist es für dich, nun Akupunktur zu unterrichten?  

Ich empfinde es als grosse Ehre, nun auch als Dozentin TCM-Wissen weitergeben zu dürfen. Es erfordert viel Einfühlungsvermögen und ein Verständnis für die Materie, um die Student:innen achtsam an die Akupunktur heranzuführen. Insbesondere weil bei einigen eine gewisse Angst im Zusammenhang mit Nadeln besteht. Beispielsweise ist es mir ein Anliegen, dass Student:innen die Akupunktur-Nadel als Instrument und Hilfsmittel annehmen und allfällige eigene, schmerzhafte Erfahrungen davon abkoppeln können. Die feinen Nadeln sehe ich als ein wichtiges Werkzeug, um energetische Ungleichgewichte auszubalancieren. Ich freue mich, diese Themen und Werte im Unterricht so vermitteln zu dürfen, wie sie mir vermittelt wurden. Damit hoffe ich, einen Beitrag leisten zu können, weitere gute Therapeutinnen und Therapeuten für die Zukunft auszubilden.  

 

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