Wie kam es zum Entscheid, Allgemeinmedizinerin zu werden?
Ursprünglich wollte ich Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) studieren. Die Idee dafür entwickelte sich während einer Reise nach China als ich 18 Jahre alt war, um in einer Sportschule nahe des Shaolin Klosters Kung Fu zu trainieren. Diese Zeit war äusserst eindrücklich und prägend. Seit meiner Kindheit trainierte ich asiatische Kampfkünste wie Judo, Kung Fu, Tai Chi Chuan und Qi Gong. Daraus erwuchs eine grosse Faszination für das Land und dessen Kultur. Gerne wollte ich dieses Interesse mit der beruflichen Ausrichtung verbinden. Die Ausbildung zur TCM wollte ich auf einer grundlegenden schulmedizinischen Basis aufbauen. Also startete ich im Jahr 2000 das Studium der Humanmedizin in Berlin, welches ich im Jahr 2007 mit dem Staatsexamen abschloss. Während des Studiums verlagerte sich im Verlauf der Fokus jedoch stark auf die Schulmedizin, hier eingetaucht gab es auch sehr viel Interessantes zu entdecken. Nach dem Abschluss folgte im Rahmen der Facharztweiterbildung eine mehrjährige Praxistätigkeit in grossen städtischen Krankenhäusern wie auch in kleineren Gesundheitseinrichtungen. 2014 legte ich dann die Facharztprüfung für Allgemeinmedizin ab. An dieser Fachrichtung gefällt mir, dass ich nebst der medizinischen Betreuung gleichzeitig Ansprechperson für mehrere Belange der Patientinnen und Patienten sein kann. Die Zusammenarbeit beruht auf Vertrauen und umfasst den ganzen Menschen mit den aktuellen Sorgen und Beschwerden. In dieser Art zu arbeiten entspricht mir sehr.
Wie führte Ihr Weg in die Schweiz?
Während der Facharzt-Weiterbildung lernte ich meinen heutigen Partner kennen, der damals in Basel lebte. So kam es zum Umzug in die Schweiz und zur Aufnahme der Tätigkeit in einer Praxis in Weil am Rhein. Nach der Facharzt-Anerkennung trat ich eine Arbeitsstelle in der Schweiz als Ärztin in einem telemedizinischen Zentrum in Basel an. So habe mich zunächst mit den verschiedenen Schweizer Dialekten vertraut machen können. Im Weiteren war ich dann für ein paar Jahre in einer Gemeinschaftspraxis für Allgemeinmedizin in Aarau tätig. Seit 2018 führe ich eine eigene Praxis für ganzheitliche Medizin in Basel.
Wie kam es zur Erweiterung zur ganzheitlichen Medizin?
Als ich erkannte, dass ich für viele Beschwerden bei der Frage nach den Ursachen, und vor allem den therapeutischen Möglichkeiten, mit der ausschliesslichen Methodik der Schulmedizin an Grenzen stiess, fand ich in Weiterbildungen wie der lymphologischen Ganzheitstherapie nach Dr. med. A. H. Barth ein faszinierendes Feld. Dort sah ich einen Erklärungs- und Behandlungsansatz, der viel tiefer gelegen an die «Wurzel» von Krankheitsentstehung heranreicht. So gelangte ich zu der Erkenntnis, in welchem Ausmass das Körperwasser einen Einfluss auf die Körperfunktionen hat und es kamen in Folge immer weitere Fragestellungen, welche Faktoren und wie diese auf das Körperwasser oder die Lymphe einwirken, auf. Dies führte mich dann zur sanften manuellen Therapie nach Dr. med. Michael Graulich, der Biologischen Medizin und aktuell der Weiterbildung in der Umweltmedizin.
Was bedeutet es für Sie, die neue Schulärztin der Biomedica Zürich zu sein?
Ich fühle mich sehr geehrt, dafür angefragt worden zu sein. Durch das Interesse an der chinesichen Kultur und der TCM fühle ich mich einer Bildungsinstitution mit diesem Schwerpunkt natürlich verbunden und freue mich sehr, einen Beitrag für die Biomedica Zürich leisten zu dürfen.
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