Silke Splettstösser

Silke Splettstösser ist Naturheilpraktikerin mit eidgenössischem Diplom in TCM mit dem Schwerpunkt Akupunktur und Tuina. Des Weiteren ist sie Ingenieurin für Verfahrenstechnik chemischer Produktionsanlagen und hat einen Abschluss für Betriebswirtschaft und Qualitätsmanagement. An der Biomedica Zürich ist sie Dozentin für das OdA AM Modul «Management (M5)» und das OdA KT Modul «Berufsidentität und Praxisführung (BG2)», sowie OdA AM zertifizierte Mentorin.

Wie hat dich dein Weg von der Ingenieurin zur TCM-Therapeutin geführt?

Mich hat Naturwissenschaft schon immer fasziniert und ich verspürte immer viel Freude, wenn ich mit Fächern wie Chemie und Ähnlichem zu tun hatte. Ein Studium in Medizin war lange ein Thema bei mir. Letztendlich habe ich mich doch für den Weg zur Ingenieurin im Bereich der Chemieproduktion entschlossen. Während meiner langjährigen Anstellung in führenden Technologieunternehmen kam ich dann ins Qualitätsmanagement hinein, wo ich Prozesse analysieren und kontinuierlich zu deren Verbesserung beitragen durfte. Da in der Industrie Zahlen doch teilweise zu stark im Fokus sind, hat mich das nach 20 Jahren im Beruf dazu bewogen, nach etwas zu suchen, das den Menschen bedeutend in den Mittelpunkt rückt. Eine Arbeitskollegin hatte damals ein Jahr vor mir die Ausbildung an der Biomedica Zürich begonnen und mich schnell durch ihre Erzählungen vom TCM-Weg überzeugt. Heute bin ich Naturheilpraktikerin mit eidgenössischem Diplom in TCM und führe meine eigene Praxis am Hallwilersee. Ich bin nach wie vor in meinem alten Beruf tätig. Mir gefällt die Kombination aus diesen zwei Branchen, da ich aus beiden Bereichen viel Gutes für mich und andere schöpfen kann.

 

Was begeistert dich an deinem Beruf als Naturheilpraktikerin?

Ich bin sehr überzeugt von der Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin, denn sie erlaubt es, die Dinge anders zu betrachten als wir es uns im Westen gewohnt sind. Da ich aus der Naturwissenschaft komme, versuche ich zuerst bei jedem Patienten auch den schulmedizinischen Hintergrund zu berücksichtigen. Für mich war es daher auch während dem TCM-Studium sehr wichtig, eine fundierte schulmedizinische Grundausbildung zu erhalten. Oftmals haben die Patientinnen und Patienten bereits eine Diagnose durch einen vorgängigen Arztbesuch erhalten. Mir gefällt es dann, auf Basis davon alles mit der TCM-Brille zu durchleuchten. Diese Denkart hat bis in die heutige Gesellschaft ihre Gültigkeit bewahrt und ist auch bei aktuellen Krankheiten und Problematiken von grossem Nutzen. Die Lehre der TCM fokussiert zudem auf der nachhaltigen Pflege des eigenen Körpers und des Geistes. Menschen werden durch die Behandlungsmethoden nicht nur körperlich unterstützt, sondern im Bewusstsein für den eigenen Körper gestärkt.

 

Was unterrichtest du an der Biomedica Zürich?

Durch meinen Hintergrund in Betriebswirtschaft und Qualitätsmanagement wie auch meiner jahrzehntelangen Erfahrung in der Industrie hat mich Marina Tobler angefragt, ob ich das Modul M5 beziehungsweise BG2 unterrichten möchte. Ich finde das Thema sehr spannend und begleite die Studierenden gerne auf ihrem Weg zum eigenen Unternehmen respektive einem möglichen Anstellungsverhältnis im Bereich der Naturheilkunde. Sich selbstständig machen ist ein aufregender Prozess: Man wird Unternehmer:in. Und dafür gilt es vieles sauber vorzubereiten, um auch langfristig erfolgreich zu sein. Dazu gehört eine klare Strategie und die Positionierung im Markt mit gewissen Alleinstellungsmerkmalen zur Differenzierung von der Konkurrenz. In diesem Modul geht es auch um das Beleuchten der üblichen, aber klar notwendigen Hard Facts wie Steuern, Pensionskasse, Versicherungen und Ähnlichem. Was ich während des Unterrichts sehr schätze, ist der Austausch untereinander. Es gibt Personen, die bereits Erfahrungen mit eigenen Unternehmen haben und so ihr Wissen teilen. Oder jemand ist beispielsweise gut vernetzt mit Grafikern und kann so bei der Logo-Kreation gut unterstützen. Man kann immer voneinander lernen und sich gegenseitig bereichern. Ich persönlich lerne für mein Leben gerne, was auch der Grund ist, warum ich öfters neue Ausbildungen starte. Schliesslich hat man nie ausgelernt.          

 

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