Wie war Dein beruflicher Werdegang, welcher Dich zur biomedizinischen Analytikerin (BMA) und dann zur TCM-Therapeutin gebracht hat?
Während der zweiten Oberstufe habe in der Berufsberatung die Zytologie und Krebsdiagnostik entdeckt. Für mich war es spannend zu sehen, dass man anhand von Zellen viele Diagnosen und Zusammenhänge erkennen kann. Von da an war für mich klar, dass ich diesen Beruf erlernen wollte. Als BMA arbeitete ich im Labor des Kinderspitals St. Gallen. Diese Zeit hat mich stark geprägt. Wir haben viele Blut-, Knochenmark- und Liquor-Entnahmen bei den Kindern gemacht. Dadurch kannte ich mit der Zeit die kleinen Patient:innen, ihre Eltern als auch ihre Geschichten sehr gut. Das ist zwar sehr schön, kann aber auch belastend sein.
Während meiner anschliessenden Tätigkeit am Kantonsspital St. Gallen in der Zytologie konnte ich bei der Soforthilfe für vergewaltige Menschen mit Pikett- und Notfalldiensten unterstützen. Es war für mich erfüllend, Menschen in so belastenden Situationen eine Stütze zu sein.
Als die Schulmedizin im Zusammenhang mit Erkrankungen meiner Kinder an ihre Grenzen stiess, kam ich zum ersten Mal mit der Traditionellen Chinesischen Medizin in Kontakt. Diese ganzheitliche und in unserem Fall hilfreiche Methode begeisterte mich so sehr, dass ich beschloss, die Ausbildung zur Therapeutin für Traditionelle Chinesische Medizin an der Biomedica Zürich zu machen. Seit 2017 bin ich in meiner eigenen TCM-Praxis tätig und immer wieder begeistert von der Wirksamkeit dieses Fachbereichs. Egal ob ich Akupunktur, Tuina oder Qi Gong anwende beziehungsweise psychosomatisch arbeite – es bleibt spannend und ich bin mit ganzem Herzblut dabei.
Was gefällt dir beim Unterrichten deiner Fächer an der Biomedica Zürich?
Der EHE-Kurs ist durch meine langjährige Tätigkeit als Samariterlehrerin wie auch als Mitglied verschiedener Hygiene-Ausschüsse im Spital ein Bereich, in dem ich viel Erfahrung habe und mein Wissen dazu gerne weitergebe. Gesundheit und Ethik empfinde ich als sehr wichtig, da wir als Gesundheitsfachpersonen ständig mit solchen Themen konfrontiert werden. Die Auseinandersetzung mit der Frage, was Gesundheit ist und beinhaltet, ist immer wieder aufs Neue spannend. Ich finde den Austausch mit den Studierenden sehr bereichernd. Ethische Fragestellungen hat man täglich und überall. Es ist interessant, konkrete Fragestellungen zu beleuchten, die Verantwortungssituation zu klären und zu überlegen, wie man in einem konkreten Fall reagieren würde.
Was begeistert dich am Unterrichten?
Ich habe bereits mit 16 Jahren angefangen, Judo zu unterrichten. Auch war ich Skilehrerin und dann kam die Leitung von Samariter-Kursen dazu. Irgendwie hat mich das Unterrichten stets begleitet. An der Biomedica Zürich gefällt es mir sehr gut, die Rolle als Dozierende einzunehmen. Es ist schön etwas weiterzugeben, sodass andere von meinen Erfahrungen profitieren können.
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