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Medizinische Grundlagen (MG1, MG2, MG3)

Als Therapierender ist es von grosser Bedeutung, ein solides Wissen über die schulmedizinischen Grundlagen zu verfügen. Über die Kurse MG1, MG2 und MG3 wird dieses Wissen vermittelt.

 

MG1: Nothilfe und Reanimation 

Inhalte MG1

  • Helfen unter Wahrung des Selbstschutzes
  • Erkennen und Beurteilen von Notfallsituationen
  • Nationale Notrufnummer (wo erforderlich ergänzend lokale Notruf-Konzepte)
  • Überlebenskette (Erläuterung und Diskussion)
  • Handlungsablauf gemäss SRC-Richtlinien
  • SRC-Algorithmus: BLS + AED Erwachsene, Kinder und Säuglinge (ab 1 Monat)
  • Grundfertigkeiten-Training: Erstbeurteilung, Herzmassage, Beatmung, AED-Einsatz gemäss SRC-Richtlinien bei Erwachsenen und Kindern
  • Bewusstlosenlagerung beim Erwachsenen und Kind
  • Situationserfassung, und Problemlösung in verschiedenen Notfall-Situationen
  • Kooperation mit Laien- und mit Profi-Helfern
  • Teamarbeit und Kommunikation
  • Bearbeitung von mindestens 3 Fallszenarien mit zunehmender Komplexität (Beispiele mit mindestens zwei Herz-Kreislauf-Notfällen und mindestens einer respiratorischen Ursache)
  • Motivationen des Helfens inkl. förderlicher und hemmender Einflüsse
  • Ethische Grundprinzipien
  • Rechtliche Aspekte: Haftung bei unterlassener Hilfeleistung
  • Häufige Fehler und deren Vermeidung
  • Diskussion offener Fragen

 

Lernziele MG1

Reanimation BLS-AED (W1 / F2)

  • Alarmiert korrekt
  • Beachtet bei der Hilfeleistung die eigene Sicherheit
  • Wendet BLS-Massnahmen inkl. Einsatz des AED an Trainingsmodellen von Erwachsenen und Kindern korrekt an
  • Erkennt die typischen Merkmale von Atem- und Herzkreislaufstillstand, Herzinfarkt und Schlaganfall
  • Führt eine korrekte Bewusstlosenlagerung durch
  • Setzt BLS-Massnahmen in konkreten, zielgruppenorientierten Fallszenarien um
  • Setzt sich mit der eigenen Motivation zur Hilfeleistung auseinander
  • Beschreibt den Umgang mit Ersthilfe-hemmenden Faktoren

 

MG2: Biologie, Anatomie, Physiologie, Krankheitslehre, Epidemiologie, Pharmakologie

Inhalte MG2

Biologie

  • Zytologie und Histologie
  • wichtige Stoffwechselvorgänge, Homöostase
  • Grundzüge der Vererbung
  • Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten
  • Begriffe: Antibiotika / Resistenz, Asepsis / Antisepsis, Kontamination / Kolonisation, Sterilisation / Desinfektion
  • praxisrelevante hygienische Grundsätze und Massnahmen

 

Allgemeine Pathologie

  • Begriffe wie: Hyper- / Atrophie, Hyper- / Hypoplasie, Apoptose / Nekrose, Ödem, Thrombose, Embolie, Ischämie, Infarkt, Pathogenese, Ätiologie
  • Entzündungen, degenerative Prozesse, metabolische, zirkulatorische, funktionelle, genetische Störungen, Infektionen, immunologische Reaktionen
  • Onkologische Grundlagen: Neoplasie, Entstehung und Einteilung von Tumoren, Warnsignale maligner Tumore, Prävention

 

Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie, Krankheitslehre

  • Herz, Kreislauf und Gefässe (Anatomie / Physiologie: Herz, Blutkreislauf, Arterien, Venen, Kapillaren; Pathologie: Herzinsuffizienz, Herzinfarkt, Arteriosklerose, Hyper- / Hypotonie, periphere arterielle Verschlusskrankheit, Varikosis, Thrombophlebitis, Phlebothrombosen, Embolie)
  • Atmungssystem (Anatomie / Physiologie: Obere und untere Luftwege, Nase und Nasennebenhöhlen, Lungen; Pathologie: Erkrankungen der Atemwege (Sinusitis, Asthma bronchiale, etc.), COPD, Pneumothorax, Pneumonien, Pleuritis, Lungenfibrosen, Tuberkulose, Bronchialkarzinom)
  • Blut- und Lymphsystem (Anatomie / Physiologie: Plasma, Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten, Blutgruppen (ABO, Rhesus), Gerinnungssystem, Lymphgefässe, Lymphknoten, Milz; Pathologie: Anämien, Leukämien, Lymphome, Gerinnungsstörungen, Lymphödem)
  • Immunsystem (Physiologie: humorale / zelluläre, spezifische / unspezifische Abwehr, aktive / passive Immunisierung; Pathologie: Allergien, Autoimmunerkrankungen, HIV-Infektionen und AIDS)
  • Verdauungssystem (Anatomie / Physiologie: Mundhöhle und Zähne, Speiseröhre, Magen, Dünn-und Dickdarm, Leber, Gallenblase und Gallenwege, Pankreas (endokrine und exokrine Funktion); Pathologie: Krankheiten der Speiseröhre, des Magens, des Darms, von Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse (insbesondere Diabetes mellitus))
  • Ausscheidungsorgane (Anatomie / Physiologie: Nieren und ableitende Harnwege; Pathologie: Nierenentzündungen, Niereninsuffizienz, Nierensteine, Krankheiten und Störungen der ableitenden Harnwege)
  • Sexualorgane (Anatomie / Physiologie: weibliche und männliche Geschlechtsorgane, Schwangerschaft; Pathologie: Störungen und Erkrankungen der männlichen und der weiblichen Geschlechtsorgane, Hernien)
  • Endokrines System (Anatomie / Physiologie: Hormone; Hypothalamus, Hypophyse, Schild- und Nebenschilddrüse, Nebennierenrinde, -mark; Vitamin-D-Hormon und Kalziumstoffwechsel/ Pathologie: Erkrankungen von Hypophyse, Schild- und Nebenschilddrüse, Nebennierenrinde und -mark, wichtigste Hormonmangel- / überschuss-Syndrome (insbesondere Cushing-Syndrom), Vitamin-D-Hormon-Mangel)
  • Bewegungsapparat (Anatomie / Physiologie: Aufbau und Funktion von Knochen, Gelenken und Muskulatur. Wichtige Knochen, Gelenke und Muskeln folgender Regionen: Schädel, Thorax, Schultergürtel und obere Extremität, Wirbelsäule, Becken, untere Extremität; Pathologie: Arthrose, Arthritis, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises (inkl. Kollagenosen) und der Wirbelsäule. Osteoporose, Erkrankungen der Gliedmassen)
  • Nervensystem (Anatomie / Physiologie: (anatomisch) zentrales / peripheres Nervensystem, (physiologisch) willkürliches / vegetatives (autonomes) Nervensystem; Pathologie: Polyneuropathie, Facialisparese, Para- / Tetraplegie, Apoplexie, Multiple Sklerose, amyotrophe Lateralsklerose ALS, Epilepsie, Parkinson-Syndrom, Schädel-Hirn-Trauma, Demenz)
  • Haut (Anatomie / Physiologie: Haut und Anhangsgebilde; Pathologie: Effluoreszenzenlehre, Ekzem, Infektionen, Tumore)
  • Sinnesorgane (Anatomie / Physiologie: Augen, Ohren, Gleichgewicht, Propriozeption; Pathologie: Erkrankungen der Augen und der Ohren, Gleichgewichtsstörungen)
  • Psychische Störungen (Leitsymptome, Angst- und Zwangsstörungen, Bulimie / Anorexie, Depression / Manie / bipolare Störung, Schizophrenie, psychosomatische Krankheiten, Sucht, Stressfolgen und Burnout, Posttraumatische Belastungsstörungen, Suizidalität, Persönlichkeitsstörungen)

 

Infektionslehre und Epidemiologie

  • Infektionen: Übertragungswege, Infektionsquellen, Infektionsablauf, Präventionsmassnahmen, wichtigste Infektionsbegriffe (Inkubationszeit, Sepsis, etc.)
  • Wichtige Infektionskrankheiten
  • Wichtige epidemiologische Begriffe wie Epidemie, Pandemie, Morbidität, Mortalität, Inzidenz, Prävalenz, Risikofaktoren
  • Verschiedene Massnahmen zur Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Infektionen
  • Arten (aktiv / passiv), Sinn und Zweck von Impfungen

 

Pharmakologie

  • Übersicht über Hauptwirkungen bzw. die wichtigsten Nebenwirkungen folgender Medikamentengruppen: Herz-Kreislauf (Antihypertensiva, Herzglykoside), Blut (Antiko-agulantien), Allergien (Antihistaminika, Adrenalin), Niere (Diuretika), Magen-Darm-Trakt (Antidiarrhoika, Laxantien, Antiemetika), Schmerzmittel (Lokalanästhetika, Opiate, antipyretische Analgetika, nicht steroidale Antiphlogistika), Zentralnervensystem (Hypnotika, Narkotika, Antiepileptika, Psychopharmaka), Hormone (Gluco-corticoide, Insulin, orale Antidiabetika), Antiinfektiöse Wirkstoffe (Antibiotika), Zytostatika (Antineoplastische Wirkstoffe)

 

Lernziele MG2

Biologie

  • erklärt Aufbau und Funktionen von Zellen und Geweben
  • benennt in Grundzügen wichtige allgemeine Stoffwechselvorgänge
  • beschreibt die Grundlagen und Gesetzmässigkeiten der Vererbung
  • beschreibt Bau und Bedeutung von mikrobiologischen Noxen
  • kennt hygienische Grundbegriffe und beschreibt praxisrelevante hygienische Grundsätze und Massnahmen

 

Anatomie / Physiologie

  • beschreibt in Grundzügen die Anatomie und die Physiologie des Menschen

 

Allgemeine Pathologie

  • erläutert in ihren Grundzügen die wichtigen Phänomene und Begriffe der allgemeinen Pathologie und kennt deren Bedeutung für den Verlauf von Krankheits- und Heilungsprozessen

 

Pathophysiologie / Krankheitslehre

  • beschreibt wichtige Krankheitsbilder / Störungen der verschiedenen Organsysteme in ihren Grundzügen und in korrekter Fachsprache und kennt deren wesentliche Symptome
  • kennt in Grundzügen den ärztlichen Diagnoseweg (Anamnese, körperliche Untersuchung, Labor, bildgebende Verfahren)
  • unterscheidet wichtige Krankheitsbilder aufgrund ihrer Leitsymptome

 

Pharmakologie

  • benennt die Hauptwirkungen und häufigste Nebenwirkungen wichtiger Medikamentengruppen

 

Infektionslehre und Epidemiologie

  • kennt wichtige Begriffe der Infektionslehre
  • beschreibt wichtige Infektionskrankheiten, Übertragungswege und Präventionsmöglichkeiten
  • kennt wichtige epidemiologische Begriffe
  • kennt Sinn und Zweck der Erhebung von Daten über Verbreitung und Häufigkeit von Krankheiten
  • erklärt Massnahmen zur Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Infektionen

 

MG3: KlientInnensicherheit / TherapuetInnensicherheit

Inhalte MG3

Risikomanagement

  • KlientInnenbefragung: Technik, sinnvolle Gliederung und KT relevante Gewichtung der Fragen
  • Sinnvolle Strukturierungsmöglichkeiten der Befragung (Beispiele aus anderen Gesundheitsberufen)
  • Leitsymptome von Erkrankungen der verschiedenen Organsysteme und Zuordnung von wichtigen Symptomen zu bestimmten Störungen und Erkrankungen
  • Dringlichkeitsstufen von Symptomen (Abklärung sofort / innerhalb einiger Tage / gelegentlich)
  • „red flags“ (somatische und psychische Symptome / Störungsbilder, die zwingend sofort einer ärztlichen / psychologischen Abklärung bedürfen)

 

Zusammenarbeit mit medizinischen Fachpersonen

  • Massnahmen bei Vorliegen von Notfällen bzw. „red flags“
  • angemessene Kenntnis der medizinischen Fachsprache (Inhalte von MG 1 und 2)
  • (regionale) medizinische bzw. psychologische Fachstellen und ihre Angebote
  • Kommunikation mit der Klientin / dem Klienten bei Weiterweisung zu bzw. bei Einbezug von medizinischen / psychologischen Fachpersonen

 

Grenzen und Möglichkeiten der KT

  • Unterschiede Therapiekonzepte KT - Schulmedizin (Inhalte von BG 1)
  • Grenzen und Möglichkeiten der KT bei Vorliegen medizinischer / psychologischer Störungen und Erkrankungen (Weiterweisung, begleitende Therapie)

 

Hygiene

  • Hygiene in der KT Praxis: hygienische Anforderungen, hygienegerechtes Verhalten, Personalhygiene (insbesondere Hygiene der Hände), Umgebungshygiene

 

Lernziele MG3

Risikomanagement

  • erklärt Inhalt, Ziele und Bedeutung einer KlientInnenbefragung in der KT Praxis und beschreibt die sinnvolle Strukturierung / Gewichtung der Fragen
  • dokumentiert fachgerecht KlientInnenbefragung, Befunde, Therapieziele und -plan
  • kennt und erkennt Leitsymptome von Erkrankungen der verschiedenen Organsysteme
  • unterscheidet wichtige Krankheitsbilder aufgrund ihrer Leitsymptome
  • kann die Dringlichkeit weiterer Abklärung abschätzen (sofort / innerhalb einiger Tage / gelegentlich) und der Klientin / dem Klienten angemessen kommunizieren
  • kennt und erkennt wichtige „red flags“ (somatische und psychische Symptome / Störungsbilder, die zwingend sofort einer ärztlichen Abklärung bedürfen)
  • weist bei Vorliegen von „red flags“ die Klientin / den Klienten an die zuständigen Fachstellen weiter
  • reagiert adäquat bei Notfällen

 

Zusammenarbeit mit medizinischen Fachpersonen

  • nutzt ihre / seine Kenntnis der medizinischen Fachsprache zur kompetenten Verständigung mit medizinischen Fachpersonen bzw. um deren Berichte zu verstehen
  • kann im Einverständnis mit der Klientin / dem Klienten den Kontakt zu involvierten medizinischen / psychologischen Fachpersonen suchen
  • kommuniziert der Klientin / dem Klienten eine Weiterweisung in angemessener Weise

 

Grenzen und Möglichkeiten der KT

  • kennt und respektiert die durch die eigene Ausbildung gesetzten Grenzen in Bezug auf ihr / sein medizinisches Wissen und ihre / seine therapeutischen Möglichkeiten
  • überdenkt beim Abweichen vom erwarteten Verlauf Inhalt und Ziel der KT Behandlung und reagiert angemessen
  • schätzt die eigene Rolle und die Möglichkeiten der KT beim Vorliegen bzw. in der Therapie von körperlichen oder psychischen Symptomen bzw. Störungsbildern adäquat ein

 

Hygiene

  • beschreibt die praktische Umsetzung von hygienischen Grundsätzen und Massnahmen in der eigenen KT Praxis

 

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